In Österreich kauft man sich das Wochen-Pickerl, in der Schweiz die Jahresvignette, in den USA wirft man einfach einen Dollar in die Schüssel an der Toll Plaza, in Deutschland herrscht Armageddon, sobald von der PKW-Maut die Rede ist. Zu spüren bekam das Peter Ramsauer, als der - Respekt! - nur einmal laut Pkw-Maut sagte und ein Amok-laufender ADAC mit der Wut seiner 17 Millionen Mitglieder drohte. Schneller hat man einen Minister selten zurückrudern sehen. Menschenverstand weicht Wahlkampf oder Anfängerfehler, wie einige weniger mutige, dafür ewig wahlkämpfende Politkollegen schadenfroh gefrotzelt haben.
Dabei ist eine PKW-Maut längst überfällig - nicht teurer, ab er gerechter.
Wie wäre es damit: KFZ-Steuer und Ökosteuer abschaffen und zeitgleich eine strecken-, schadstoff- und gewichtsabhängige PKW-Maut einführen. Die Betonung liegt übrigens auf zeitgleich. Die Spediteure haben sich vor Jahren bei der LKW-Maut auf ein finanzielles Ausgleichversprechen eines Verkehrsministers verlassen, an das dessen Nachfolger sich nur ganz schwer erinnern konnten. So hat man die Logistikbranche jahrelang kolossal über den Tisch gezogen. Anderes Thema.
Ein solche Maut wäre gerecht, weil alle zahlen. Nachhaltig, weil schadstoffabhängig. Innovativ, weil umweltfreundliche Fahrzeugtechnik gefördert würde. Leider wohl auch chancenlos, weil sich keiner traut. Oder vielleicht doch nicht, schließlich mögen auch ADAC-MItglieder keine feigen Politiker.